Bei der Organisation im Vorfeld der Veranstaltung waren sich die Sängerinnen und Sänger einig: Kein steifer Festakt, sondern ein lebendiges und buntes Fest sollte es werden. Die Rechnung ging auf: Mit überaus niveauvoller Musik, unterhaltsamen Redebeiträgen und einem stimmungsvollen Ausklang im Kreuzgang erlebten Chormitglieder und Gäste einen denkwürdigen Abend.

Mit “Make a joyful noise unto the Lord” von Christopher Tambling eröffnete der Chor schwungvoll den Abend, später folgte “Sacred Heart (Ubi Caritas III)” von Ola Gjeilo und “The Lord bless you and keep you” von John Rutter. Mitglieder des Ensembles “musica viva”, das den Chor seit vielen Jahren bei seinen Konzerten begleitet, begeisterten mit Menuett, Trio und Presto aus dem Streichquartett Nr. 6 G-Dur von Ignaz von Beecke.
Vorstand Thomas Höfer begrüßte die Gäste und gab einen kurzen Abriss über die lange Geschichte des traditionsreichen Chors. Der als Männergesangsverein 1824 gegründete Chor durchlitt mehrere Kriege, zuletzt ließ die Corona-Pandemie den Chor auf einen Bruchteil seiner eigentlichen Größe schrumpfen. Besonders heraus stellte Höfer die lange Zeit, die Kirchenmusikdirektor Professor Willibald Bezler für den Chor gewirkt hatte. 50 Jahre lang brachte er bis 2017 als Dirigent die Entwicklung des Chors voran und prägte ihn maßgeblich. Großen Dank sprach er Chorleiterin Mirjam Scheider aus, die mit großem Engagement den Chor fördere und ihn mit rund 70 aktiven Sängerinnen und Sänger wieder aus der existentiellen Corona-Krise herausgeführt hat. Höfer dankte auch den Vereinsvorständen der vergangenen Jahre, ohne die die Organisation der Konzerte und Proben nicht möglich gewesen wäre.
Oberbürgermeister Michael Dambacher ging in seinem Grußwort auf die große Bedeutung des Oratorienchors für das kulturelle Leben der Stadt ein und betonte seine Strahlkraft über die Region hinaus. Er lobt das hohe musikalische Niveau und überreichte dem Chor als Geburtstagsgabe einen Scheck über 400 Euro. Günter Hopfensitz, Verbandsvorsitzender des Eugen-Jaekle-Chorverbands, betonte die Wichtigkeit des gemeinsamen Singens für die Gesellschaft und beglückwünschte den Chor zu seinem großen Jubiläum. Mit seinen Gedanken und Reflexionen über das Wesen von Musik und Chorgesang sprach schließlich Festredner Hörfunkpfarrer Thomas Steiger vielen aus dem Herzen, wusste er doch als ehemaliges Chormitglied genau, wovon er redete. Die Programmpunkte wurden durch Fritz Widmann humorvoll anmoderiert.
Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es Gelegenheit, eine eigens erstellte Fotoausstellung mit Schlaglichtern aus der Geschichte des Chors und aktuellen Aufnahmen zu betrachten. Ergänzt wurde die Ausstellung durch das Vereinssymbol, eine Lyra aus dem Jahr 1841, die sich sonst im Schlossmuseum befindet. Außerdem konnten Plaketten und Pokale aus der langen Vereinsgeschichte erstmals betrachtet werden. Im stimmungsvoll beleuchteten Kreuzgang erwartete die Gäste ein großes Buffett. Das zuvor wechselhafte Wetter besann sich vermutlich auf die Wichtigkeit dieses Abends und entwickelte sich zu einem milden Sommerabend. Der Chor und seine Gäste beschlossen mit dem gemeinsamen Lied „Der Mond ist aufgegangen“ eine Feier, die lange in Erinnerung bleiben wird.
Impressionen
Foto © M. Luiz
Bildgalerie
Mit Fotos von Matthias Luiz


























Foto © M. Luiz